Spezialsprechstunde post-allogene Stammzelltransplantation

In unserer Spezialsprechstunde «post-allogene Stammzelltransplantation» werden die Patientinnen und Patienten, die wir zur allogenen Transplantation in ein externes Transplantationszentrum zugewiesen haben, nach ihrer Rückverlegung in der Universitätsklinik für Hämatologie und Hämatologischen Zentrallabor betreut.

Nachsorge

Die Nachsorge von transplantierten Patientinnen und Patienten wird in eine Frühphase und eine Langzeitnachsorge unterteilt. Der Übergang zwischen den beiden Phasen ist fliessend. In der Sprechstunde können auch Patientinnen und Patienten nach autologer Transplantation gemäss demselben Schema betreut werden. Der wichtigste Unterschied zu den Patientinnen und Patienten mit allogener Transplantation ist, dass sie keine Graft-versus-Host (GVHD) entwickeln und deshalb keine immunsuppressive Therapie benötigen.

Nachsorge in der Frühphase

In der Frühphase nach Transplantation (im ersten Jahr) sind die Patientinnen und Patienten besonders anfällig für toxische und infektiöse Komplikationen und können eine akute oder chronische GVHD Erkrankung entwickeln. In dieser Phase müssen die Ärztinnen und Ärzte der ambulanten Sprechstunde präventive Massnahmen ergreifen, respektive frühzeitig Infektionen behandeln. Die Manifestationen einer GVHD und deren Differentialdiagnose müssen erkannt werden. In dieser Phase werden Patientinnen und Patienten, je nach klinischem Verlauf, zweimal pro Wochen gesehen.

Langzeitnachsorge

In der Spätphase, nach dem 1. Jahr nach Transplantation werden die Patientinnen und Patienten wieder im sozialen Leben integriert (Schule/Arbeit) und werden für die üblichen medizinischen Probleme vom Hausarzt betreut. Die Patientinnen und Patienten kommen jährlich oder alle zwei Jahre zur Nachkontrolle in die Spezialsprechstunde «post-allogene Stammzelltransplantation». Im Langzeitverlauf können Langzeitpatienten benigne (z.B. pulmonale und kardiovaskuläre Komplikationen, endokrine Späteffekte, renale Komplikationen, Probleme der Augen, Haut und Schleimhäute) oder maligne Spätfolgen (solide Neoplasien) aufweisen.

Neben den somatischen Spätkomplikationen können Patientinnen und Patienten auch Jahre nach Transplantation an verminderter Lebensqualität (z.B. Fatigue, Depression, Angstzustände, Schmerzen, Schlafstörungen, sexuelle Dysfunktion etc.) sozialen (Familie, Arbeit, Schule, Sport etc.) und finanziellen Problemen leiden.

Aufgaben der Langzeitnachsorge

Ziel der Nachsorge ist ein systematisches Screening zur Prävention respektive zur frühzeitigen Erfassung von benignen oder malignen Spätfolgen sowie die Beratung der Patientinnen und Patienten und deren Hausarzt zur Prävention und Behandlung dieser Spätfolgen. Dabei basieren wir auf die internationalen Richtlinien der EBMT, CIBMTR. Bei Bedarf werden Spezialistinnen und Spezialisten aus anderen medizinischen Fachgebieten (insb. Dermatologie, Ophthalmologie, Kardiologie, Gynäkologie, Endokrinologie), Psychologie, Sozialdienst oder Sexualberatung) beigezogen.

Der klinische Bereich der Hämatologie ist gemäss ISO 9001 zertifiziert.